Das Tolstoi Hilfs- und Kulturwerk ist ein Hafen für alle, die Rat und Tat brauchen oder sich für russischsprachige Literatur, Musik und Kultur interessieren. 

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Historie

1947 nahm die amerikanische Tolstoy Foundation, die 1939 von Alexandra Tolstoy, der jüngsten Tochter des russischen Dichters Leo Tolstoi, in den USA gegründet wurde, ihre Tätigkeit in Deutschland auf. Während des II. Weltkriegs und in der Nachkriegszeit unterhielt die Foundation viele Büros in Deutschland. Damals wurden von der Tolstoy Foundation in erster Linie Flüchtlinge aus der Sowjetunion betreut und kulturelle Projekte unterstützt. Der Verein Tolstoi Hilfs- und Kulturwerk knüpft an die Aktivitäten der Tolstoy Foundation an. Die Tolstoy-Foundation registrierte nach Kriegsende in Deutschland rund 75.000 »diplaced persons« russischer Herkunft. Diese »heimatlosen Ausländer« – Vertriebene, ehemalige Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter – galt es vor Zwangsrepatriierung in die Sowjetunion Stalins und der Verurteilung zu Straflager oder Tod zu schützen. Die überwiegende Zahl der Menschen konnte mit Hilfe von Bürgschaften nach Übersee auswandern, den anderen gelang mit Hilfe des Tolstoi Hilfs- und Kulturwerks die Integration in Deutschland.

1949 eröffneten russische Emigranten mit Unterstützung der amerikanischen Tolstoy Foundation eine Bibliothek in München. 1952 wurde die Bibliothek an das American Committee for Liberation übertragen und 1963 vom Tolstoi Hilfs- und Kulturwerk e.V. übernommen. 1972 zog die Tolstoi-Bibliothek in die Thierschstraße 11 – eine nicht unheikle Adresse, denn ausgerechnet hier befand sich auch die Druckerei des Völkischen Beobachters. Neben dem belletristischen Bestand bauten die Bibliotheksverantwortlichen eine einmalige Sammlung an Emigrationsliteratur mit handsignierten Erstausgaben aus Europa, Asien und den USA auf. Nach dem Fall der Berliner Mauer im Jahr 1989 wurde die Erhaltung und Förderung der Tolstoi-Bibliothek zur Hauptaufgabe des Vereins. 1992 wurde zusätzlich eine russischsprachige Sozialberatung eingerichtet, um den Beratungsbedarf der vermehrt zuziehenden Menschen abdecken zu können. Nach der weiteren Öffnung der Grenzen nach Osteuropa gilt es seitdem, den Bedürfnissen der erweiterten europäischen Gemeinschaft Rechnung zu tragen und sich auf russischsprachige EU-Bürger, wie etwa aus dem Baltikum, einzustellen. 2009 feierte die Tolstoi-Bibliothek in München ihr 60-jähriges Jubiläum

Nach über 50 Jahren musste die Tolstoi-Bibliothek ihre Räumlichkeiten im Münchner Lehel verlassen. Die lange Suche und eine gute Portion Glück führten die Bibliothek und ihren Bestand von 47.000 Büchern nach Neuhausen: Seit 1. Juli 2022 ist die größte nichtstaatliche russischsprachige Bibliothek in Westeuropa in der Aldringenstraße zu Hause. Das Gründerzeithaus ist ein schöner Ort, an dem die Atmosphäre der Bibliothek weiter kultiviert werden kann, Kultur- und Informationsveranstaltungen stattfinden und Platz für Austausch und Begegnung ist – und wer keine russischen Sprachkenntnisse hat, findet ganz sicher sofort jemanden, der übersetzt.

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»Wo Inhalt ist, fügen sich die Formen von selbst.«

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Aufgaben und Ziele

Kultur hält unsere Gesellschaft zusammen. Kultur heißt: In Zusammenhängen denken. Deshalb verstehen wir kulturelle Integration als Möglichkeit, allen Menschen in Deutschland unabhängig von Herkunft und kultureller Tradition kulturelle Teilhabe zu ermöglichen. Dem fühlt sich das Tolstoi Hilfs- und Kulturwerk e.V. im Rahmen seiner Möglichkeiten verpflichtet. In jedem Monat laden Veranstaltungen russischsprachige und nicht russischsprachige MitbürgerInnen aller Altersgruppen ein, gemeinsam neue Welten zu entdecken: Es gibt Vorträge, Lesungen, Werkabende, Konzerte und Filmvorführungen, nachmittags und abends, für Kinder, Jugendliche und Senioren. Informationen zum Programm gibt es im zweisprachigen deutsch-russischen Newsletter, der monatlich erscheint. 

Die russischsprachige Sozialberatung des Tolstoi Hilfs- und Kulturwerk e.V. arbeitet kontinuierlich am Ausbau des Netzwerks mit Einrichtungen, die als Kooperationspartner für unsere unterschiedlichen Zielgruppen agieren können. Die Beratungsstelle pflegt ein breites Netzwerk und wirkt in diesen Gremien mit:

Arbeitskreis »Interkulturelle Altenarbeit«, ASZ München
Fachgruppe »Migration« beim PARITÄTISCHEN, München
Mitglied bei MORGEN e.V. – Migrantenorganisationen-Netzwerk, München

Schatzkammer
literarischer
Kostbarkeiten.

ЛЮБЛЮ ЧИТАТЬ – Ich liebe lesen.

Die Tolstoi-Bibliothek in München ist mit 47.000 Büchern und Publikationen die größte nichtstaatliche russischsprachige Präsenz- und Leihbibliothek in Westeuropa. Mit ihren bibliophilen Schätzen, historischen Emigrantenzeitschriften und aktueller Literatur ist sie offen für jeden und versteht sich als wichtige interkulturelle Brücke in der Münchner Stadtgesellschaft.

Das Leitungsteam

VORSTAND

Dr. Arne Ackermann, Vorsitzender
Dr. Arne Ackermann studierte bis 1996 in Marburg, Moskau und Konstanz Slawistik und Philosophie. Seit 2013 ist er Direktor der Münchner Stadtbibliothek und seit 2021 stellvertretender Sprecher der Deutschen Literaturkonferenz.

Woldemar Detloff, Schatzmeister
Woldemar Detloff war im Rechnungswesen verschiedener deutscher Aktiengesellschaften tätig. Von 2002 – 2012 war er stellvertretender Vorstand, seit 2013 ist er Schatzmeister des Vereins.

Tatjana Erschow, Geschäftsführerin
Tatjana Erschow hat Slavistik und Komparatistik an der LMU studiert. Seit 2000 ist sie Vorstandsmitglied und Geschäftsführerin des Vereins

BEIRAT

Irina von Schlippe

Fördermitgliedschaft

DANKE! Unser gemeinnütziger Verein ist Mitglied im Wohlfahrtsverband DER PARITÄTISCHE. Der Bund, der Freistaat Bayern und die Stadt München fördern die Bibliothek und ihr kulturelles Veranstaltungsprogramm. Immer dringender ist die Bibliothek jedoch auch auf private Spenden angewiesen. 

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• ermäßigten Eintritt
• regelmäßige Zusendungen des Newsletters der Tolstoi-Bibliothek
• die Einladung zur jährlichen Mitgliederversammlung
• eine jährliche Zusendung des Jahresberichts
• eine jährliche Spendenbescheinigung

Einfach den Antrag zur Fördermitgliedschaft herunterladen, ausfüllen und per E-Mail an uns zurücksenden.

Beiträge der Fördermitgliedschaft:
Einzelpersonen: Mindestbeitrag € 50,–
Ehepaare: Mindestbeitrag € 75,–
Studenten, Auszubildende: Mindestbeitrag € 35,–

Mit einer Fördermitgliedschaft sind keine weiteren Pflichten und Rechte verbunden. Das Tolstoi Hilfs- und Kulturwerk e.V. kann Spendenbescheinigungen ausstellen.

Tolstoi Hilfs- und Kulturwerk e.V.

Sozialbank
DE24 3702 0500 0007 8243 02
BIC BFSWDE33XXX